Container – Die Häuser der Zukunft? (Teil 2)

In zweiten Teil unseres Beitrags „Container als Häuser der Zukunft“ schauen wir uns die Zielgruppen genauer an, für die der Container in Zukunft eine echte Alternative zur „herkömmlichen“ Wohnung sein könnte. Außerdem betrachten wir die Wohncontainer in Hinblick auf Nachhaltigkeit.

Flexibel bleiben und wenig zahlen

Kein Wohnraum ist so flexibel wie ein Container. Ausbauen, erweitern, rückbauen, in die Höhe oder in die Breite, mit Fenstern, Türen, Treppen oder Aufenthaltsplattformen – wie auch immer der Wohnraum oder Außenraum der Containerwohnung gestaltet werden soll, es ist möglich. Und das Ganze in der Regel unter Einsatz niedriger Materialkosten.

Die moderne Alternative zum traditionellen Haus

Diese Flexibilität macht die Häuser zur idealen Alternative zum klassischen Hausbau und damit zum perfekten Wohnobjekt für all diejenigen, die sich zwar in ihrem eigenen Heim niederlassen, aber nicht auf immer und ewig an den gleichen Ort binden möchten. Der Wohncontainer benötigt kein Fundament und kann daher viel schneller erbaut werden als ein Haus aus Stein oder Holz. Selbst ein Fertigteilhaus kann in puncto Zeitersparnis nicht mit den Containerbauten mithalten. Sollte sich Nachwuchs ankündigen und eine größere Wohnfläche erforderlich sein, so kann das Containerhaus ebenso flexibel erweitert werden.

Viele Räume für viele Studenten

Eine weitere Zielgruppe, und in diesem Fall vielleicht sogar die größte Zielgruppe, sind Studenten. Die Hauptstadt der Niederlande hat’s mit Wenckehof vorgemacht. Diese Studentenstadt innerhalb der Stadt besteht aus mehr als 1.000 recycelten Schiffscontainern. Jede Wohneinheit besteht aus einem Schlaf-/Wohnraum, einer Küche, einem kleinen Bad und sogar einem kleinen Balkon. Die Mietpreise liegen deutlich unter denen für die Amsterdamer City üblichen Preisen – für Studenten sind die Container also die optimale Lösung.

In den großen Universitätsstädten spitzt sich das Wohnungsproblem immer mehr zu. Bilder von Turnhallen als Zwischenunterkunft sind zu Beginn des Semesters keine Seltenheit. Hier geht es nicht nur um hohe Mieten, Wohnraum für Studenten ist im Allgemeinen Mangelware in den meisten Universitätsstädten. Als Studentenunterkunft wird der Container als Haus der Zukunft in jedem Fall eine große Rolle spielen, vor allem da das Konzept in vielen Städten schon erfolgreich umgesetzt wurde.

Schlichter, günstiger Wohnraum für Pendler

Eine gute Lösung sind die Container als Wohnung auch für Wochenendpendler. Sie suchen am Arbeitsort meistens eine sehr einfache, schlichte Wohnung, die hauptsächlich als Platz zum Schlafen dient und für deren Einrichtung keine hohen Kosten aufgewendet werden sollen. Zwar käme in diesem Fall auch das Wohnen im Hotel infrage, die Containerwohnung ist aber deutlich günstiger. Vorteilhaft für Pendler wäre es natürlich, wenn die Containerwohnungen bereits möbliert und mit einer kleinen Küche ausgestattet sind.

Nachhaltigkeit von Containerwohnungen

Wie wir gerade gesehen haben, bieten die Containerbauten für viele Personengruppen eine sehr günstige und zugleich komfortable Wohnlösung. Doch wie sieht es mit der Nachhaltigkeit der Container aus? Wie schneiden sie beim Thema Umweltschutz ab?

Im Zuge des verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energie tragen die Architekten von Wohncontainern bzw. Containerhäusern natürlich auch diesem Aspekt Rechnung. So hat sich bspw. das niederländische Startup Sustainer Homes dem ökologisch neutralen Umbau von Seecontainern in Wohngebäude verschrieben. Die Container tragen demnach u.a. folgende Ausstattungsmerkmale:

– Dach mit 26 m² Solarzellen (produzieren pro Jahr fast 5.000 kWh)
– Regenwasserauffang- und Aufbereitungssystem
– Thermostat passt Energieverbrauch an Energieproduktion an – keine externen Versorger notwendig

Nicht zu vergessen: Der Umbau alter Schiffscontainer ist mit einem fast kompletten Recycling der Container verbunden, sodass schon deshalb der ökologische Fußabdruck sehr klein ist. Allein bei der dänischen Schifffahrtsgesellschaft werden jedes Jahr etwa 80.000 Container ausgemustert, weil sie nicht mehr den Normen des Warentransports entsprechen. Man kann sich also gut vorstellen, dass weltweit immens viel „Material“ als Grundlage für günstigen, nachhaltigen Wohnraum zur Verfügung steht.

Auch die Tatsache, dass die Containerstandorte „umziehen“ und an anderer Stelle ohne großen Aufwand wieder aufgebaut werden können, spricht für die Nachhaltigkeit von Containern als Wohnlösung.

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